Vegan leben vs. Vegan essen – Was ist der Unterschied?

Den meisten wird der Begriff „Vegan“ vor allem als eine bestimmte Ernährungsform bekannt sein. Dabei steckt viel mehr dahinter als nur das, was auf den Teller kommt. Hast du dich auch schon gefragt, mit was sich „Veganismus“ alles beschäftigt? In diesem Blogbeitrag möchten wir dir erklären, warum vegan essen nicht gleich vegan leben bedeutet.

Über den Tellerrand hinaus

Schaut man sich nur einen Bruchteil von den frei zur Verfügung stehenden Informationsquellen rund um Veganismus an, wird recht schnell klar, dass der Begriff weit über den Tellerrand hinaus geht. Denn nicht nur beim Konsum von Fleisch und Milchprodukten für den Magen wird allen beteiligten Parteien – Tieren, Menschen und Umwelt – geschadet, sondern auch beim Tragen von Klamotten, dem Auftragen von Make-Up, beim Duschen oder dem Lesen von Büchern. Und zwar immer dann, wenn tierische Bestandteile in den Produkten zu finden sind. Darum entscheiden sich viele Menschen nicht nur für eine vegane Ernährung, sondern beziehen auch andere Aspekte ihres Lebens ein. Du siehst also, sich vegan zu ernähren, bedeutet nicht gleich vegan zu leben. Ersteres ist dennoch bereits ein wichtiger Beitrag!

Falls auch du dein Leben ein wenig veganer gestalten möchtest, kannst du dich gerne in unserem Shop umschauen. Wir möchten, dass es ganz unkompliziert ist, deinen Alltag veganer zu machen. Daher bieten wir vegane Bücher, Jahresplaner, Notizbücher, Papeterie und Bürobedarf auf nachhaltigem Graspapier an.

Der Dominoeffekt

Natürlich gibt es die unterschiedlichsten Beweggründe, warum sich ein Mensch dazu entscheidet, vegan zu leben. Es kann mit den Tieren, der Umwelt, Menschenrechten oder der Gesundheit zusammenhängen. Oft wird aber die ethische Einstellung im Gesamten als Grund angegeben. Fängt man einmal an, sich über Missstände rund um den Konsum und die Herstellung von tierischen Produkten zu informieren, kann man oft nicht mehr aufhören. Dann wird eine Doku nach der anderen angeschaut, Vorträge auf YouTube, Blogbeiträge und Artikel verschlungen. An dieser Stelle ein paar Empfehlungen, die dir die Anfänge in die Materie erleichtern können:

Tedtalk von EarthlingEd
The most important speech you will ever hear by Gary Yourofsky
Cowspiracy: Das Geheimnis der Nachhaltigkeit by Kip Anderson and Keegan Kuhn
Earthlings by Shaun Monson

Aber Achtung! Gerade bei den beiden Dokumentation werden Bilder gezeigt, die sehr unangenehm und aufwühlend sind. Also schaue sie dir nur an, wenn du gerade die Kraft dafür hast und suche dir am besten einen Emotional-Support-Buddy.

Hard facts

Dass der Konsum von tierischen Produkten – vor allem von Fleisch – einen besonders negativen Impact auf unsere Umwelt hat, haben wir ja bereits festgestellt. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Hier ein paar harte Fakten:

  • Die Deutschen produzieren durchschnittlich elf Tonnen Treibhausgase. Die vegane Ernährung schneidet mit ca. zwei Tonnen weniger um einiges besser ab. Woran das liegt? Unter anderem daran, dass für veganes Essen im Vergleich weniger Agrarland genutzt wird und die Freiflächen nun wieder für Bäume genutzt werden können, die CO2 binden.
    Tipp: Mit dem Vegan Rechner siehst du ganz genau, was dein Impact ist, wenn du dich vegan ernährst und/oder vegan lebst. Du findest ihn hier.
  • Beim Verzicht auf Fleisch und Milchprodukten, sparst du gleichzeitig enorm viel Wasser ein. Rindfleisch schneidet mit einem Verbrauch von 15.415 Litern bei der Produktion am schlechtesten ab, gefolgt von Schweinefleisch mit 5.988 Litern und Geflügelfleisch mit 4.325 Litern.
    • Lässt du Materialien wie Leder, Seide oder Pelz in deinem Alltag weg, wirst du vielen Tieren enormes Leid ersparen.
    • Die Pelzindustrie ist besonders bekannt für Tierquälerei. Tiere, wie z.B. Nerze, werden in viel zu kleinen Käfigen herangezüchtet und auf brutale Art und Weise getötet. Durch Elektroschock oder dem Abziehen der Häute, während das Tier noch lebendig ist und alle Qualen hautnah miterlebt.
    • Das meiste Leder kommt von Tieren, die ihr Leben in schrecklichen Umständen verbringen mussten, um dann im Schlachthaus sowohl für ihr Fleisch, als auch für ihre Haut getötet zu werden.
    • Seide wird aus dem Kokon der Seidenraupe gewonnen. Die Puppen der Seidenraupe werden zumeist lebend gekocht, um diese zu ernten.
  • Bei veganer Kosmetik, Pflegeprodukten und anderen Bath & Body Produkten sollte darauf geachtet werden, dass die Produkte auch ohne Tierversuche hergestellt werden, da das keine unbedingte Voraussetzung ist.
    Bei Peta findest du verschiedene Übersichten zu tierversuchsfreier Kosmetik.

Veganuary

Bist du interessiert daran, dein Leben veganer zu gestalten? Dann ist der Veganuary die perfekte Gelegenheit für dich. Die gemeinnützige Kampagne sagt selbst, sie ist mehr als nur ein Ernährungsprogramm.

2021 haben sich über 580.000 Menschen für den Veganuary angemeldet. Dieses Jahr wollen wir, als veganer Verlag, das Anliegen, Menschen den Einstieg in ein veganes Leben zu erleichtern, unterstützen und fördern!

Also nutze den frischen Start des neuen Jahres, begib dich im Januar aus deiner Komfortzone und schau wortwörtlich über den Tellerrand! Denn, um es mit den Worten der Veganuary Organisation zu sagen, ist dies der beste Weg, um die Umwelt zu schützen, Tierleid zu vermeiden, den Klimawandel aufzuhalten und die Gesundheit von Millionen Menschen zu verbessern.

Niemand ist perfekt

Auch wenn wir einen ganzheitlich veganen Lebensstil zu 100% unterstützen, möchten wir auch nicht, dass Menschen dadurch abgeschreckt werden. Anfangs kann es „zu viel” sein, herauszufinden, in welchen Produkten tierische Bestandteile enthalten sind. Keine Sorge! Es ist normal, dass man nicht direkt den Überblick hat. Dennoch, jeder Beitrag in die richtige Richtung zählt. Schon ein Tag ohne Fleisch ist ein Schritt in eine harmonischere Welt. Dabei wirst du recht schnell merken, dass es gar nicht so schwierig ist, wie du am Anfang dachtest 😉

Zum Schluss noch der Rat: Niemand ist perfekt. Es ist in Ordnung, wenn du nicht direkt von Tag 1 an vegan lebst! Es kann passieren, dass du mal, ohne es zu merken, Fleisch oder andere tierische Produkte isst, dass du Kosmetik kaufst, die nicht vegan ist oder dass du dich nicht von deiner heißgeliebten Lederjacke trennen kannst. Alle haben mit kleinen Schritten begonnen und sind den Weg in ihrem Tempo gegangen. Also überstürze nichts und taste dich ran.