Ally sein als Unternehmen

Was genau bedeutet Ally sein?

Kurz gesagt ist ein Ally eine Person, die sich selbst nicht als Teil der LGBTQAI+ -Community zu schreibt, die sie aber aktiv unterstützt. Ausführlichere Informationen und wie  Privatpersonen am besten helfen können, könnt ihr auch noch genauer in dem Artikel: “Wie kann ich die LGBTQIA+-Community als Ally unterstützen?“ durchlesen.

Warum ist es wichtig als Unternehmen ein Ally zu sein?

Unternehmen mit großer Reichweite können anderen ein Vorbild sein und mit gutem Beispiel vorangehen, da immer noch 37 % der queeren Community Angst haben, dass ein Outing am Arbeitsplatz berufliche Konsequenzen mit sich bringt. Laut der GLAAD haben 40 % der Lesben, Schwulen und Bisexuellen sowie fast 90 % der Transgender Diskriminierung, Belästigung oder Misshandlung am Arbeitsplatz erfahren. Neben der Vorbildfunktion kann durch umfangreiche Aufklärung und Informierung über die Thematik ein stärkeres Bewusstsein als auch mehr Toleranz geschaffen werden.

Warum bringt es nicht nur die Gesellschaft voran sondern auch ein Unternehmen?

Oft ist es unklar, ob bzw. in welchem Verhältnis Firmen ehrlich hinter der Unterstützung der LGBTQAI+ -Community stehen oder sich nur gelegentlich im Pride Month aus Profitabsichten Regenbogen auf die Produkte kleben. Aber öffentliche Solidarität kann für alle Beteiligten Vorteile mit sich bringen.

Warum lohnt es sich als Unternehmen? Zum einen sind Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz sie selbst sein können, glücklicher und dadurch auch produktiver, was sich wiederum auch positiv auf andere auswirkt. Des Weiteren haben Angehörige der queeren Community eine Kaufkraft von 700 Milliarden US-Dollar und 23 % wechseln das Unternehmen, wenn sie erfahren, dass die Community nicht ernsthaft unterstützt oder sogar  Mitarbeiter:innen diskriminiert werden. Und das kann sich schnell rumsprechen.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Doch wo wird am besten angefangen? Für einen guten Überblick hier ein mal 5 Tipps, wie Unternehmen die queere Community unterstützen können. 

Das richtige Know-How

Um den richtigen Umgang miteinander zu lernen, gibt es Diversity-Training. Meistens werden die Module sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität behandelt. Dabei ist es wichtig, aufzuklären, dass die meisten verletzenden Handlungen und Worte durch Unwissenheit entstehen.

Einstellungsverfahren

Bei einer Stellenanzeige ist es wichtig zu gendern oder diese Genderneutral zu gestalten, damit sich alle angesprochen und einbezogen fühlen. Es muss darauf geachtet werden, dass nicht nur männlich und weiblich angesprochen werden, am besten ist es „all genders“ zu schreiben. Im weiteren Bewerbungsverfahren ist eine sensible Interaktion ebenfalls wichtig, um ein angenehmes Arbeitsumfeld zu ermöglichen. Dazu zählt z. B. die Frage, mit welchem Pronomen die Person angesprochen werden möchte und zukünfig Rücksicht darauf zu nehmen.

Richtlinien

Um das Grundgerüst zu sichern, braucht es Prinzipien und Werte. Das, was in Seminaren gelernt und bei einem Vorstellungsgespräch versprochen wird, muss fester Bestandteil der Firmenpolitik sein. Das Team muss wissen, dass diskriminierendes Verhalten Konsequenzen mit sich bringt. Auch beim Schreiben der Richtlinien muss auf die korrekte Sprache geachtet werden, damit von vornherein keine Ausschließung stattfindet.

Die Message nach außen tragen

Wenn große Unternehmen öffentlich zugunsten der queeren Community Stellung beziehen, unterstützt man nicht nur das eigene Team, sondern kann so auch Aufmerksamkeit auf wichtige Themen lenken. Bei Werbung beispielsweise ist es zudem sinnvoll, sich Rat bei Expert:innen zu holen, um das ganze auch richtig umzusetzen. Spendenaktionen an Vereine, die die queere Community unterstützen, können ebenfalls ein öffentliches Zeichen setzen.

Kritik und Kommunikation

Es ist wichtig, ein sicheres Umfeld zu bieten, in dem sich alle trauen, Kritik zu äußern oder mitzuteilen, wenn eine Person sich diskriminiert oder unwohl fühlt. Die Geschäftsleitung sollte zeigen, dass solche Fälle ernst zunehmend sind und die Kritik umgesetzt wird.

Uns ist allen klar, Fehler sind menschlich, solange dennoch auf eine progressive Unternehmenskultur in dieser Hinsicht hingearbeitet wird. Informiert euch, hört zu und unterstützt. Helft den Menschen, sich wohl zu fühlen und macht einen Unterschied.

Quellen:

https://queer-lexikon.net/.

https://www.charly.media/blog/lgbt-iq-warum-ist-es-auch-fur-dich-und-dein-unternehmen-wichtig

https://business.tutsplus.com/de/tutorials/make-your-workplace-lgbt-friendly–cms-32756

https://www.jetzt.de/querfragen/querfrage-queers-was-macht-gute-allys-aus

https://www.accenture.com/de-de/about/inclusion-diversity/pride-at-accenture

https://www.fujitsu.com/de/about/local/csr/diversity-inclusion/lgbt/allies/